Geschichte des Löschzug Bickern-Crange
1896 Etwa 50 Bürger gründeten 1896 die Freiwillige Gemeinde-Feuerwehr Wanne. Die Wehr übernahm den nördlichen Teil von Wanne, die bereits bestehende Freiwillige Bürger-Feuerwehr kümmerte sich um den südlichen Teil.
1906/1907 Um eine einheitliche Führung und Ausbildung zu gewährleisten, wurden beide Wehren zusammengezogen, bilden jedoch zwei eigene Abteilungen. Die erste Abteilung ist der heutige Löschzug Bickern-Crange, die zweite ist der Löschzug In der Wanne. Durch die Errichtung des Bahnhofs, des Postamts und des Amtshauses, verlagerte sich das Zentrum der Gemeinde dorthin, wo die Gebäude immer noch stehen: rund um den Hauptbahnhof. Dadurch wurde es notwendig, ein Hauptdepot in Wanne einzurichten. Ebenfalls 1907 wurde das Feuerwehrgerätehaus erbaut, das heute unter Denkmalschutz steht und in der Wache Stöckstraße steht. Eine dritte Abteilung wurde gegründet, um in dem Ortsteil Unser-Fritz ebenfalls den Brandschutz sicherzustellen. Diese Abteilung wurde Löschzug Crange genannt.
1911 Der Flugplatz Wanne-Herten fällt nun in den Löschbezirk der Freiwilligen Feuerwehr.
1914-1918 Viele Kameraden der drei Abteilungen kämpften im I. Weltkrieg. Dadurch wurde die Einsatzfähigkeit stark geschwächt. Durch die Zusammenziehung aller drei Abteilungen konnte der Brandschutz fortgeführt werden. Ebenfalls wurden weiterhin übungen durchgeführt. Aus den Reihen der ersten Abteilung kehrten sieben Kameraden nicht mehr aus dem Krieg zurück.
1926 Mit der Stadtbildung 1926 wurde eine Veränderung des Vereinsnamens vorgenommen. Der Löschzug trägt nun den Namen “Freiwillige Feuerwehr Bickern-Crange”.
1934 In diesem Jahr wurde der größte Teil der Kameraden zu Luftschutzaufgaben unter Aufsicht der Polizei ausgebildet. Diese Kameraden waren mit Beginn des 2. Weltkrieges 1939 zum Sicherheits- und Hilfsdienst eingezogen und während des Krieges bei den großen Luftangriffen auf Deutschland zu Hilfeleistungen im engeren und weiteren Bezirk eingesetzt worden. Sieben zum Wehrdienst eingezogen Kameraden fielen oder galten als vermisst.
1945 Mit dem Ausgang des 2. Weltkrieges 1945 stand die Wehr vor dem Ruin. Es fehlte bei Kriegsende die Gerätschaft, die für einen ordnungsgemäßen Brandschutz notwendig war. Die Angehörigen der Feuerwehr hatten sich auf Befehl der Polizei mit sämtlichen Feuerwehrfahrzeugen, Geräten und Ausrüstungen aus Wanne-Eickel absetzen müssen. Da viele Feuerwehrmänner später in Gefangenschaft gerieten, mussten sie alles unbeaufsichtigt in den Wäldern des Sauerlandes zurücklassen. Nach der Freilassung einiger Feuerwehrmänner setzte sofort die Suche danach ein. Nach und nach konnten die mehr oder weniger beschädigten Fahrzeuge und Geräte unter großen Schwierigkeiten zurückgeholt werden. Mit der Rückkehr hauptamtlicher Feuerwehrmänner aus der Gefangenschaft wurde wieder eine ständige Feuerwache eingerichtet. Diese konnte einen ordnungsmäßigen Feuerschutz im Stadtgebiet nicht gewährleisten und rief zum Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr in den einzelnen Stadtteilen auf, die 1945 praktisch zu existieren aufgehört hatte.
1951 Mit dem Beitritt junger Nachwuchskräfte stieg bis zum Jahre 1951 die Mitgliederzahl des Löschzuges Bickern-Crange auf 41 aktive Feuerwehrleute und 13 Mann der Alters- und Ehrenabteilung. Unter der Führung von Kamerad Voß nahm der Löschzug stetigen Aufstieg. Kamerad Voß wurde für seine 40-jährige Dienstzeit in der Feuerwehr mit dem Feuerwehrverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit Erreichen des Pensionsalters der Feuerwehr trat er in die Alters- und Ehrenabteilung ein.
1972 Kamerad Bezirksschornsteinfegermeister Helmut Brzukalla wird zum neuen Löschzugführer gewählt. Stellvertretender Löschzugführer wurde Heinrich Stefanski. Nach 14 Jahren erfolgreicher Führung des Löschzuges gab Helmut Brzukalla auf der Jahreshauptversammlung am 19.02.1988 mit Erreichen des 60. Lebensjahres die Führung des Löschzuges ab und trat in die Alters- und Ehrenabteilung ein.
1988 Hauptbrandmeister Horst Jopp wird zum Löschzugführer gewählt. Den Platz des Stellvertreters nimmt Hauptbrandmeister Hans-Joachim Zilius ein.
1996 Der Löschzug Bickern-Crange feiert sein 100-jähriges Bestehen.
1998 Löschzugführer Horst Jopp übergibt sein Amt, ebenso wie sein Vorgänger, aus altersbedingten Gründen an seinen Stellvertreter Hans-Joachim Zilius ab.
2001 Das neue Gerätehaus an der Wache Stöckstraße wurde fertiggestellt. In das Feuerwehrgerätehaus West, so die offizielle Bezeichnung, ziehen die Löschzüge Bickern-Crange und In der Wanne ein, sowie die Jugendfeuerwehren Pluto und Unser-Fritz.
2006 Im Sommer dieses Jahres wird auf dem Rathausplatz in Herne das 30 Jährige Bestehen der Feuerwehr Herne gefeiert. Hier ist der Löschzug genau so maßgeblich beteiligt, wie bei den Blaulicht Tagen in der Wanner Innenstadt im September.
2008 Anfang des Jahres wird BI Matin Diekmann zum stellv. Löschzugführer ernannt. Er führt gemeinsam mit Löschzugführer Zilius das Kommando des Löschzuges. Im Oktober feiert der Löschzug sein 112. Bestehen. Mit einer Boot-Tour über den Rhein-Herne Kanal und einem anschließenden Abendessen mit Tanz und Tombola wird Löschzug-Intern zusammen mit den Frauen / Männern und Kindern der Kameraden gefeiert.
2008/2009 Zu Silvester muss jeder Löschzug einmal eine Wachabteilung stellen, um das erhöhte Einsatzaufkommen zur Mitternachtszeit zu kompensieren. In diesem Jahr ist es der Löschzug Bickern-Crange, der den Jahreswechsel auf der Wache verbringen muss. Dies zum Anlass veranstalteten die Kameraden eine Familien begleitete – alkoholfreie – Silvesterparty.
2009 Der Ehemalige Löschzugführer HBM a.D. Horst Jopp wird für seine 50 Jährige Angehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr geehrt.
2011 BI Mario Soete wird neuer stellv. Löschzugfüher. Martin Diekmann gibt das Amt berufsbedingt ab, da er seiner Pflicht nicht mehr gerecht werden kann. Der Löschzug bedankt sich für seine Arbeit und Ehrlichkeit gegenüber dem Amt und den Kameraden. OBM Holger Schlautmann organisiert nach mehreren Jahren Pause wieder eine Teilnahme am Leistungsabzeichen. Der Herausforderung stellen sich erfolgreich neun Kameraden.
2012 Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Herne wird Kamerad HBM Heinz-Herrmann Stefanski mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber für seine langjährige Arbeit in der Jugendfeuerwehr geehrt. Carola Rückrin wird erste Brandmeisterin des Löschzuges Bickern-Crange und BI Mario Soete besteht den Lehrgang zum Führen von Verbänden am IDF in Münster. Carola Rückrin wird nach HBM a.D. Berthold Stefanski, und HBM Heinz-Hermann Stefanski die dirtte Stadtjugendfeuerwehrwartin, die aus dem Löschzug Bickern-Crange stammt. Das Leistungsabzeichen 2012 wird von 9 Kameraden des Löschzuges erfolgreich absolviert. Christoph Stefanski und Kevin Waitschies werden zu Schriftführer und stellv. Schriftführer ernannt.
2013 Auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges gibt HBM Heinz Trzaska seinen Abschied in die Ehrenabteilung bekannt. Vier Kameraden bestehen den Lehrgang ABC-Einsatz, drei Weitere den Lehrgang Atemschutzgeräteträger und BI Mario Soete den Lehrgang „Einführung in die Stabsarbeit“. Im September nehmen acht Kameraden am Leistungsnachweis des Kreisfeuerwehrverbandes Hochsauerlandkreis erfolgreich teil.
2014 HBM Heinz-Hermann Stefanski und FMA Monika Stefanski verlassen nach 43 bzw. 20 Dienstjahren den aktiven Dienst. Mario Soete wird zum ersten Brandoberinspektor des Löschzuges ernannt. Im Mai gibt BI Hans-Joachim Zilius seinen Posten als Löschzugführer an BOI Mario Soete ab und geht mit 60 Jahren in den Feuerwehr Ruhestand. Neuer stellvertretender Löschzugführer wird BM Christoph Stefanski.
2015 BM Christoph Stefanski absolviert als erstes Löschzug Mitglied den Lehrgang „Führen von Einheiten im ABC Einsatz“
2017 Plötzlich und unerwartet verlässt der Löschzugführer im Juli die Feuerwehr Herne. Der Stellv. Löschzugführer BI Christoph Stefanski übernimmt die Leitung des Löschzuges zunächst kommissarisch. Im August konnte nach einer Anhörung durch die Amtsleitung eine neue Führungsspitze ernannt werden. BI Christoph Stefanski bekommt durch Amtsleitung und Löschzug das Vertrauen ausgesprochen den Löschzug zukünftig zu führen. Sein Stellvertreter wird BI Martin Diekmann, der dieses Amt bereits bis 2011 innehatte. Der Löschzug beginnt unter der neuen Führung mit einem Strukturumbau, junge Kameraden erhalten mehr Verantwortung und Mitbestimmung, dadurch wird die Motivation gesteigert.
2019 BI Martin Diekmann gibt sein Amt als Stellv. Löschzugführer an OBM André Stefanski ab. Schon bei seiner Ernennung war klar, dass er dieses Amt so lange ausführe, bis ein qualifizierter Nachfolger auch die Feuerwehrtechnische Ausbildung entsprechend der Funktion absolviert. Im März konnte so André Stefanski vom Leitenden Städtischen Branddirektor zum neuen Stellvertreter ernannt werden. Die Spitze des Löschzuges ist nun durch die Geschwister Stefanski besetzt.